28.01.2018 Das verschwundene Dorf

Eine Wellness-Auszeit führte die großen Kaiser's über's Wochenende nach Nordsachsen, am Sonnabend lockte das a-ha-Konzert zudem nach Leipzig. Ein Artikel auf www.rottenplaces.de machte mich vor geraumer Weile auf das kleine Dorf Kursdorf aufmerksam, welches in den letzten Jahren vom Leipziger Flughafen buchstäblich "verschluckt" wurde. So nutzte ich die Heimfahrt am Sonntag zu einem kurzen Fotohalt. Viel war von dem Dorf nicht mehr zu entdecken, einzig die Kirche ("ein Kleinod aus Findlingen, Sandstein und Porphyr" - sagt der Pfarrer), einige wenige Häuser, Orts- und Straßenschilder und das Straßennetz  kündeten noch von der Geschichte des über 500 Jahre alten Ortes. Zur Wende wohnten hier noch fast 300 Einwohner, mittlerweile ist Kursdorf menschenleer. Zum Verhängnis wurde die Lage nahe am Leipziger Flughafen, der seit den 1990er Jahren stark ausgebaut wurde und seit 2008 als internationales Luftdrehkreuz der Post-Frachttochter DHL dient - mit einer uneingeschränkten Nachtflugerlaubnis für Expressgut. Im Frachtbereich ist der Flughafen der fünftwichtigste Airport in Europa. Man kann sich vorstellen, was der jährliche Umschlag von über einer Million Tonnen Luftfracht und fast 70.000 Flugbewegungen pro Jahr für Lärm und Krach verursachen. Zudem führen auch die Autobahn A14 und die Bahn-Schnellbahntrasse Leipzig-Erfutr unmittelbar am Dorf vorbei. 2015 hielten es noch 10 Bewohner in Kursdorf aus, mittlerweile ist hier alles menschenleer. Die Grundstücke übernahm der Flughafen, der sie aus Gründen der Verkehrssicherheit weitgehend abgerissen hat, die "Grünflächen" an Stelle der ehemaligen Hofstellen sind schwer mit Ziegelsteinen und anderen Abbruchresten durchsetzt. Einige wenige Gebäude stehen noch, die denkmalgeschützte Kirche sowie das ebenfalls unter Denkmalschutz stehende ehemalige Schulgebäude sollen wohl auch langfristig erhalten bleiben.


22.01.2018 Winterintermezzo mit Morgenrot in Pirna

Seit gestern nachmittag verirrten sich die Schneeflocken auch bis zu uns tief ins Elbtal. Von weißer Pracht konnte bis zum Abend keine Rede sein, doch bis zum Montagmorgen war die Stadt schon von einem feinen weißen Schleier überzogen. Ich nutzte die Zeit vor der Arbeit für einen Sprung über die Elbe. Auf der Copitzer Elbseite bot sich vom Burglehnpfad ein netter Blick über die Stadt, deren Dächer wie mit Puderzucker bestäubt aussahen. Als ich fix ein paar Aufnahmen von der im Aufwachen begriffenen Stadt schoss, zeichnete sich Richtung Osten sogar ein leicht rotes Morgenrot ab. Dieses wurde kurz vor 8 Uhr recht intensiv und tauchte sogar die Elbe in ein rotes Licht. Leider bietet der Burglehnpfad keine freie Aussicht Richtung Osten, immer steht irgendein Baum oder Busch im Weg. Jenseits des Geländers fand sich aber noch ein Standort, von dem doch ein netter Schnappschuss auf den red river möglich war. Wenn´s nach mir geht, kann die Arbeitswoche öfters so beginnen...


14.01.2018 Fledermausrunde 2017/18  - die Zweite...

Nachdem ich mich eine Woche mit "Männerschnupfen" rumgeplagt habe, gibt´s hier noch einen Nachtrag zur "Fledermausrunde" 2017/18, die zur Winterkontrolle in einige unterirdische Locations im Elbsandsteingebirge führt. Teil 2 der Kontrolle fand bereits am 06.01.2017 statt. Auf dem Programm standen diesmal nur zwei Bergwerke - das Kalkwerk Zeschnig und der Segen-Gottes-Stolln im Polenztal. Fototechnisch waren die Bedingungen diesen Winter ziemlich gut, die milden Temperaturen außen entsprachen ziemlich den Temperaturen unter Tage, so dass das typische Linsenbeschlagen beim Wechsel von außen (kalt) nach innen (unter Tage herrschen i.d.R. Temperaturen um 8°C) entfiel. Da ich in beiden Anlagen schon mehrmals war, ging es diesmal um ein paar zielgerichtete Motive. Im Kalkwerk Zeschnig krochen wir bis ans Ende eines Erkundungsstollens, der zu DDR-Zeiten mitten in die brüchigen Gesteinsmassen der Lausitzer Überschiebung aufgefahren wurde. Warum und weshalb ist bis heute unbekannt geblieben. Im Segen-Gottes-Stolln stand diesmal die Erkundung der oberen Sohle auf dem Programm. Dazu ging es schweißtreibend über einen 15 Meter hohen Blindschacht nach oben - ein "Vergnügen", dass ich sicher nicht jedes Jahr haben muss. Lohnenswert war der Blick in die oberen Bereiche des Bergwerks allemal, auch ein kleines wassergefülltes Gesenk fand sich hier noch. Auch "fledermaustechnisch" waren die Befahrungen erfolgreich, insgesamt konnten 18 Fledermäuse (Braunes Langohr, Kleine Hufeisennase, Wasserfledermaus) gezählt werden. Ein paar hingen sicher noch an Stellen, an denen auch wir nicht hinkamen...