09.07.2019     Nachtrag vom Juni - ein ereignisreicher Monat...

Jetzt ist schon fast der halbe Juli vergangen und der Juni-Blog war immer noch leer. Das soll nicht so bleiben, denn der Monat war durchaus ereignisreich....

 

Begonnen hat das Ganze mit einer schönen Wanderung in der Hinteren Sächsischen Schweiz. Von Hinterhermsdorf (von den Einheimischen auch Hihedo genannt) aus ging es an den schönen Umgebindehäusern von Neudorf vorbei zur Obermühle. Hier lebte die DDR weiter und ein paar Bergbauspuren gab es auch zu sehen. Weiter ging es auf einsamen Waldwegen zum eigentlichen Ziel der Tour - das Weißbachtal, eine vergleichsweise einsame Ecke im Elbsandstein, die zugleich die Grenze zwischen Sachsen und Böhmen bildet. Hier war ich bestimmt 20 Jahre nicht mehr. Immer an den Grenzsteinen entlang und dem geruhsam dahinmurmelnden Bach folgend ging es über die einsamen Häuser "im Loch" zur alten Niedermühle an der Kirnitzsch. Hier wechselte ich kurz ins böhmische hinüber, um die Wolfstafel von 1640 zu besuchen. Danach gings zurück und über den wild-romantischen Reißersgrund wieder nach Hihedo. Wenn der Sommer 2019 erneut so heiß wird wie im Vorjahr, ist diese Runde auf jeden Fall zu empfehlen, es geht fast durchweg durch Wälder, das kühlt und Weißbach und Kirnitzsch liegen zum erfrischen ja am Wegesrand.

 

Was auch auf dem Programm stand, waren einige Foto-Kurzausflüge zu Kirchen und Friedhöfen rund um Pirna. Auch wenn es vielleicht etwas morbid klingt - ich finde, dass Friedhöfe ein unheimlich spannendes und zugleich entspannendes Fotoziel sind. Die alten Grabsteine gewähren mit ihrer Gestaltung und ihren Inschriften kleine Einblicke in längst vergangene Zeiten, manchmal tragisch, machmal besinnlich, aber durchweg interessant. Zudem sind solche Anlagen auch buchstäblich Orte der Stille, in denen man mit wenigen Schritten dem Krach des Alltags entfliehen kann. Vielleicht könnt Ihr das mit den nachfolgenden Bildern aus Dohna, Königstein, Langenhennersdorf, Liebstadt, Pirna und Schellerhau nachvollziehen. 

 

Passend zum Sommer gab's außerdem frisches Lesefutter. Auf Schloss Struppen bei Pirna wurde der mittlerweile schon dreizehnte Jahrgang des Landkalenderbuches für die Sächsische Schweiz und das Osterzgebirge vorgestellt. In altbewährter Form haben Hobbyautoren aus der Region Berichte, Gedichte und Erzählungen verfasst, die sich dieses Jahr um das Thema "Silbererz, Sandstein und Holz" drehen. Ich selbst habe schon seit 2009 immer mal wieder Beiträge und Fotos zu verschiedenen Jahrgängen des Landkalenderbuches beigetragen. Auch in der Ausgabe 2020 finden sich drei Beiträge von mir. Sie befassen sich mit einer Überblicksdarstellung der Bergbauaktivitäten in der Sächsischen Schweiz und dem Osterzgebirge, mit ausgewählten Unglücken, die sich in den Bergwerken und Steinbrüchen der Region ereigneten und mit einem kurzen Überblick über die Waldgeschichte der Sächsischen Schweiz und dem Walderlebniszentrum Waldhusche in Hinterhermsdorf. Jenseits des schreibens ist dieses Landkalenderbuch aber auch in fotografischer Hinsicht eine Premiere für mich. Zwar finden sich in diversen Büchern und Kalendern schon Fotos von mir, dass ein Buchcover aber komplett auf die Kaiserschen Fotoergüsse zurückgreift ist neu - eine nette Anerkennung für manch Mühe, die man bei so einigen Motiven hatte. Das Hauptmotiv des Titels mit der "Felsmurmel" entstand übrigens auf dem Rauenstein in der Sächsischen Schweiz. Die kleinen Bilder in der unteren Reihe zeigen ein Motiv aus den Sächsischen Sandsteinwerken, Forstarbeiten in der Nähe von Rosenthal und einen Einblick in das Kalkwerk Zeschnig. Darüber hinaus finden sich in dem Buch noch über 30 weitere Fotos von mir. Wer sich das Buch ins Regal stellen möchte, der Verlag kann hier gegen einen kleinen Obolus Abhilfe schaffen!

 

Und dann waren da noch die Gewitter...heftig blitzend und krachend kam er daher, der Juni 2019. Immer wieder wurden die Hitzetage durch Gewitter teils mit Hagel unterbrochen. Nachts boten sich dabei so einige Blitz-Schauspiele vor den Fenstern. Mitte Juni ballte sich eines der Gewitter schon am späten Nachmittag zusammen. Ich versuchte die von Westen zu uns ziehende Front fotografisch einzufangen, was mir am Jagdstein bei Gersdorf auch ganz gut gelang. Weniger gut gelungen war dann die Rückfahrt von dieser Fotorunde. Auf regennasser Fahrbahn machte mein Auto nicht mehr das, was ich wollte. Im Ergebnis entstanden ein paar heftige Beulen und Knitter, die nicht mehr reparabel waren. Zum Glück blieb es beim Blechschaden, mir selbst ist nicht's weiter passiert. Der Unfall war dann auch der Grund für die längere Abstinenz hier im Blog, der Schaden musste erst einmal abgewickelt und ein neues Auto organisiert werden. Das ist nun alles erledigt, dem Sommerurlaub steht also nichts mehr im Wege. Was war sonst noch im Juni: in Liebstadt steht nun wieder eine Postmeilensäule (wenn auch als Kopie), Achttausender kann man auch im Osterzgebirge besteigen (zumindest wenn man in Dezimetern unterwegs ist) und in der Sächsischen Schweiz reift das Korn langsam aber sicher heran...