14.03. / 18.03.2020     Elbsandstein im Zeichen von Corona

Es war spätestens Anfang März absehbar, dass die voranschreitende Corona-Pandemie zu Maßnahmen führen würde, welche die persönlichen Bewegungsfreiheiten einengen. In Ahnung dessen nutzte ich einige freie Zeitfenster für ein paar kleinere Runden durch die Sächsische Schweiz, zumal das Wetter im März ja doch überwiegend schön war und zum rausgehen einlud.

 

Eine erste Runde führte zu einem Berg, auf dem ich wohl vor etwa 7 Jahren das letzte mal stand und der schon lange auf der Wanderwunschliste stand: die Hohe Liebe zwischen den Schrammsteinen und dem Kirnitzschtal. Als Anstieg wählte ich den kleinen Weg an der Teufelsmauer vorbei, eine imposante knapp 400 Meter lange Felsenmauer, die recht versteckt im Wald liegt. Auf der Hohen Liebe wartete das bekannte Bergsteigerehrenmal für die in Kriegen und bei Unfällen gestorbenen Bergsteiger. Die Aussicht in Richtung Affensteine/ Bloßstock empfinde ich besonders schön und eigentlich wollte ich hier oben immer mal den Sonnenaufgang genießen. Das bleibt auf der fotografischen to-do-Liste. Dann ging es auf Wunsch meines mich begleitenden Sohnes noch zur Schrammsteinaussicht. Fototechnisch eher eine ungünstige Situation - viel zu viele Leute, viel zu viel Krach und um die Mittagszeit natürlich auch die total verkehrten Lichtverhältnisse (zumindest für den klassischen Blick von der Schrammsteinaussicht). Netter war der Rückweg durch den Schießgrund mit interessanten Felsformationen und Sandsteinverwitterungen - und deutlich weniger Begängnis, als auf dem Schrammsteingratweg.

 

Kalte Nächte, vergleichsweise warme Tage, ab und an Regen und damit auch Luftfeuchte von an die 100% - die Kenner wissen, was das heißt: die Zeit der bekannten Elbtalnebel steht wieder an. Nach meinem Gefühl etwas eher als sonst, selbst im Februar gab's ja schon tageweise entsprechende Bedingungen, aber das ist wohl dem ausgefallenen Winter geschuldet. Ich hatte also den Wetterbericht immer etwas im Blick und wagte an einem Mittwochmorgen den Fotogang nach draußen. Da hinterher noch ein Bürotag anstand, fiel die Wahl klassischerweise (mal wieder) auf die Bastei. Und ja ich weiß, dass es von hier zigtausende Fotos auf allen möglichen Plattformen gibt. Es soll instagramer geben, die ungläubig schauen, wenn man Ihnen erklärt, dass die Sächsische Schweiz hinter der Basteibrücke noch weiter geht... Fakt ist aber auch: wenn frühmorgens nur ein begrenztes Zeitfenster vorhanden ist, dann bieten sich rings um Bastei und Wehlgrund einfach eine Reihe von abwechslungsreichen Motiven, die halt einfach schnell zu erreichen sind. Ich probierte es mit dem Klassiker - einige Aufnahmen von hoch oben über der Basteibrücke und ein paar Bilder aus der Felsenburg Neurathen. Die Natur zauberte wie immer eine klasse Stimmung über die Landschaft. Und obwohl ich schon oft rund um die Bastei knipsen war, erlebt man doch immer wieder etwas neues. Diesmal waren es drei Fotofreunde, von denen einer mit einem Rennrad (!) wiederholt die Basteibrücke entlangfuhr, um sich auf die SD-Karte bannen zu lassen. Als die drei Spezis dann noch eine Drohne auspackten, war es aber den beiden Mitarbeitern, die in der Felsenburg Neurathen die Geländerfundamente ausbesserten zuviel: es gab eine klare Ansage, der Spuk war zu Ende und die morgendliche Ruhe kehrte zur Bastei zurück...

Dafür lohnt sich das frühe Aufstehen
Dafür lohnt sich das frühe Aufstehen

 

08.03.2020     Ein letzter Familienausflug - zum Jagdschloss des Kurfürsten

Der März 2020 stand zunehmend unter dem Einfluss des kleinen Virus SARS-CoV-2, das sich von China aus weltweit verbeitete, zur Pandemie anwuchs und das öffentliche Leben schrittweise lahmlegte. In Vorahnung der kommenden Beschränkungen nutzten die Kaisers das erste Märzwochenende für einen lange geplanten Ausflug nach Augustusburg. Hoch über der kleinen Stadt thront das fast 450 Jahre alte Jagdschloss der sächsischen Kurfürsten - ein beeindruckender Bau im Stil der Renaissance. Seit 1961 befindet sich hier ein Motorradmuseum, dessen Gründung vom nahen Motorradwerk Zschopau, einst einer der größten Zweiradproduzenten der Welt, initiiert wurde. Bis heute hat sich die Ausstellung zu einer der bedeutendsten und umfangreichsten Zweiradsammlungen Europas entwickelt. Etwa 175 Ausstellungsstücke geben einen Einblick in die Entwicklung der Zweiradgeschichte - vom Daimler‘schen Reitwagen aus dem Jahr 1885 bis hin zum modernen Sporttourer des 21. Jahrhunderts. Einen Schwerpunkt bildet dabei natürlich die sogenannte "sächsische Sammlung" vorrangig mit Modellen von DKW, Auto Union und MZ. Anbei ein paar Schnappschüsse der (vorerst) letzten Museumstour der Kaisers - mal sehen, wann es mit solchen Ausflügen wieder weitergehen kann.