21.01.2019     Der frühe Vogel fängt den Mond - und der späte auch

Nachdem schon im Juli 2018 eine schöne totale Mondfinsternis in der Sächsischen Schweiz zu beobachten war, trat das Ereignis ein halbes Jahr später schon wieder auf - im Unterschied zum Sommer diesmal aber in den frühen Morgenstunden. Statt einer Sommerabend-Fotosession hieß es nun also: zeitig Aufstehen und ab in die Morgenkälte, immerhin zeigte das Thermometer gegen 5 Uhr morgens -10°C an. Ich hatte länger über einen möglichen Fotostandort gerätselt. Der Gohrisch wäre eine Option gewesen, mit Monduntergang in Richtung Festung Königstein und der markanten Wetterfahne auf der Westaussicht hätte ich sicher ein paar schöne Aufnahmen hinbekommen. Andererseits lockte auch der Pirnaer Schlossberghang mit seiner Aussicht Richtung Dresden. Letztlich entschied ich mich für den Schlossberghang, nicht unbedingt weil er nah vor der Haustür lag, sondern weil die Stadtstadtsilhouette u.a. mit dem markanten Turm der Marienkirche als "Beiwerk" für ein Mondfoto erfolgversprechend erschien. Darüber hinaus kann man am Hang schnell die Position wechseln - und zwar nicht nur nach links und rechts, sondern auch nach oben und unten. Letztere Option wäre für mich als "Nichtkletterer" am Gohrisch schwer gewesen. Soweit die Theorie, in der Praxis hatte die Natur wieder ihre eigenen Regeln. Zwar konnte ich im Schlosspark und im Schlosshof ein paar nette Schnappschüsse vom roten Mond schießen, mein Wunschmotiv des Blutmondes mit dem Turm der Marienkirche ging jedoch leider in dem nach 6 Uhr aufziehenden Hochnebel buchstäblich unter. Wolkenmond statt roter Mond...

Zur Abrundung des Tages fuhr ich zum Sonnenuntergang noch schnell auf den Ziegenrücken, einem kleinen Höhenzug südwestlich von Pirna. Hier hat man einen schönen Blick auf die Kirche in Burkhardswalde. Und Sonne war in den letzten Wochen schließlich Mangelware. Der Wintersonnenuntergang war unspektakulär, verlief aber genau hinter dem Kirchturm, so als ob die Sonne den Turm umgarnen wollte...

Die Überraschung des Tages wartete dann auf der Rückfahrt: auf den Hohenzügen hinter Liebstadt ging der Mond wieder auf - rot (später gelb), groß und sehr tiefstehend. Damit hatte ich nun gar nicht gerechnet. Nahe Herbergen fand sich ein Hügel, von dem aus das Spektakel gut zu fotografieren war. Fototechnisch war dieser Mondaufgang sogar schöner, als die morgendliche Mondfinsternis. Jetzt heißt es warten bis zur nächsten "MoFi", das ist hier im Elbtal wohl 2025 wieder der Fall.