August/ September 2020     Post aus Brüssel

 

Eigentlich müsste dieser Eintrag schon etwas eher im Blog stehen, denn schon vor den Sommerferien erreichte mich eine Fotoanfrage aus Brüssel. Die dort seit 1860 bestehende deutschsprachige St. Paulus Gemeinde veröffentlicht im 2-Monats-Rhythmus den "PaulusRundbrief" als Mitteilungsblatt der Kirchgemeinde.

 

Die Ausgabe August/ September 2020 widmet sich, passend zur Sommer- und Reisezeit, dem Thema "Kirche unterwegs". Unter anderem geht es in einem Beitrag auch um die Autobahnkirchen, von denen es allein in Deutschland über 40 gibt. Wir selbst sind auf der Fahrt in den Herbsturlaub 2018 in Südthüringen an der kleinen Autobahnkirche am Rastplatz Bibra der A71 vorbeigekommen und haben den Parkplatz für eine Pause und einen kleinen Fotostop genutzt. Eines der damals entstandenen Fotos bildet nun den Titel der Sommerausgabe des Gemeindebriefes, das ich gern für diesen Zweck zur Verfügung gestellt habe.

 

Nachfolgend findet ihr noch einmal drei Aufnahmen der kleinen Autobahnkirche Bibra.


Gott ist immer für dich da - in Corona-Zeiten aber nur auf jeder zweiten Sitzreihe (St.-Gallus-Kirche in Scheidegg)
Gott ist immer für dich da - in Corona-Zeiten aber nur auf jeder zweiten Sitzreihe (St.-Gallus-Kirche in Scheidegg)

August 2020     Sommerurlaub in Corona-Zeiten

 

Wer diesen Blog mitliest, hat es nach den Einträgen von 2018 und 2019 geahnt: auch dieses Jahr zog es die Kaiser's im Sommer wieder ans Schwäbische Meer. Der traditionelle Bodenseeurlaub stand an - und wir waren gespannt, wie stark das kleine Virus SARS-CoV-2 dem Urlaub seinen Stempel aufdrücken würde.

 

Um es kurz zu machen: es war für uns sehr interessant zu sehen, dass man sich mit Blick auf Maske, Abstand & Co. an Coronaregeln halten kann. Die Bayern und Württemberger sind in der Hinsicht deutlich konsequenter, als die Sachsen. Das gab dem Urlaub grundsätzlich eine entspannte Grundnote - und so sollte es ja auch sein.

 

Das Wetter war wie immer nett und warm, wenn auch nicht so heiß, wie in den Vorjahren. Für ein paar Badetage hat es trotzdem gereicht. Die verbrachten wir in den kleinen und gemütlichen Bädern Vorarlbergs, die selbst bei Hochsommertemperaturen noch viel Platz in und neben den Schwimmbecken boten.

 

 

 

Die ersten Urlaubstage öffnete der Himmel noch ein paar mal seine Schleusen, so dass wir drei Museumstage einlegten. Das Vorarlberger Landesmuseum in Bregenz bot dabei neben guten Ausstellungen auch architektonisch ein paar interessante Blickwinkel. Doch auch später gab es im "Ländle" einiges sehenswertes zu fotografieren, darunter das Wasserkraftwerk Andelsbuch, einst das größte und modernste Kraftwerke der k.u.k.-Monarchie Österreich-Ungarn, das Kriegerdenkmal in Egg und der kleiner Wasserfall am Tobelbach am Westhang des Pfänder-Massivs. Nachdem wir in den letzten Jahren die Sonnenuntergänge vom Karren bei Dornbirn und vom Gebhardsberg bei Bregenz aus genossen, habe ich es dieses Jahr einmal vom Pfänder bei Bregenz aus versucht. Allerdings war der Blickwinkel nicht so optimal, wie erhofft. Was soll's: nächstes Jahr warten noch weitere Aussichtspunkte auf uns.

 

 

Der Regen der ersten Tage hatte etwas Gutes: der Wetterwechsel brachte eine fantastische Fernsicht mit sich. Und so klingelte gleich in der ersten Woche morgens um 6:00 Uhr der Wecker, eine Stunde später saßen wir im Auto und kurz nach 9:00 Uhr brachte uns die Seilbahn hoch zu "top of Germany" - die Zugstpitze lockte. Das frühe Aufstehehen wurde mit einer fantastischen Fernsicht belohnt. Es war der dritte Besuch der Kaiser's auf dem Berg, doch diesmal hatten wir das Wetter erwischt, dass offensichtlich die Fotografen der klassischen Panorama-Postkarten immer hatten: die Fernsicht reichte weit über 100 Kilometer weit. Durch das Tele waren Gipfel wie der Säntis (125 Kilometer Luftlinie) und der Piz Bernina (140 Kilometer Luftlinie sehr schön zu sehen. Der Regen im Flachland brachte auf knapp 3.000 Meter Höhe 20 Zentimeter Neuschnee mit sich. Das hielt einige Touris nicht davon ab, die letzten Meter bis zum Gipfelkreuz (da geht es doch noch einige Meter wild durchs Gelände) in Turnschuhen und teils auf dem Hosenboden zurückzulegen - na ja, die Unvernünftigen sterben halt nicht aus.

 

Als "Wiederholungstäter" statteten wir auch dem Diedamskopf wieder einen Besuch ab. Und auch eine Premier gab es: nachdem die Seilbahn hoch zum Lünersee in unserer Urlaubszeit neu gebaut wurde und in Betrieb ging, gehörten wir zu den ersten Fahrgästen, die sich auf knapp 2.000 Meter Höhe zur wunderschönen Kulisse des Bergsees bringen ließen. Der See gilt als das "türkisblaue Juwel des Rätikon". 2019 wurde er im Rahmen der Fernsehsendung "9 Plätze – 9 Schätze" zum schönsten Platz in Österreich gewählt - und das völlig zu Recht. Wir waren sehr begeistert von der Bergkulisse und wollen nächstes Jahr auf jeden Fall hierher zurückkehren!